Bischofsvisitation in Luckau, Golßen und Dahme
1. Tag der Visitation
Freitag, 3. Mai 2013
Während des Gesprächs, das in einer sehr freundlichen Atmosphäre verlief und in dem es vor allem um die politische, wirtschaftliche, aber auch religiöse Entwicklung der Region ging, erzählte Bürgermeister Lehmann seinem Gast, dass Luckau eine religiös motivierte Verbindung zu dem in der italienischen Toskana gelegenen Lucca hat.
Von Kaiser Karl IV. erhielt Luckau nämlich im Jahre 1375 eine Reliquie, das Haupt des hl. Paulinus, des Stadtpatrons von Lucca. Diese ging allerdings in den Wirren der Reformationszeit verloren.
Nach dem anregenden Gedankenaustausch lud der Bürgermeister unseren Bischof zur Besichtigung der Kulturkirche ein.
Hier wurden beide von der Museumsleiterin Helga Tuczek herzlich begrüßt.
Vielleicht war also St. Lukas sogar einmal Stadtpatron von Luckau.
Nach einem kurzen Abstecher zum Indoorspielplatz mussten sich Bischof und Bürgermeister schon wieder voneinander verabschieden, denn um 18 Uhr stand bereits eine Andacht in der Luckauer Kirche auf dem Programm.
Zuvor hielt Bischof Ipolt auf dem Kirchengrundstück am Grab von Pfarrer Reinhold Stoll inne und betete für den hier begrabenen Priester, der von 1952 bis 1965 Pfarrer in Luckau war.
Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Pfarrer Marecik den Bischof im Eingangsbereich der Kirche noch einmal ganz offiziell zum eigentlichen Beginn seiner Pastoralvisitation in der Pfarrei Christus-König.
Während der Andacht sprach Bischof Ipolt über einen eher unbekannten Bibeltext, das Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus aus Offenbarung 2, 1-7.
So wie es auch bei einer Bischofsvisitation sein soll, wird hier Lob und Tadel ausgesprochen:
"Ich kenne deine Werke und deine Mühe und deine Ausdauer. ...
Ich werfe dir aber vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast."
2. Tag der Visitation
Samstag, 4. Mai 2013
Die Jugendlichen, die am Sonntag, 5. Mai 2013, von Bischof Ipolt gefirmt werden wollten und die sich mit dem folgenden Plakat an der Kirchentür persönlich vorstellten ...
... waren zu Beginn des 2. Tages der Visitation, d.h. am 4. Mai 2013 um 11 Uhr, gemeinsam mit ihren Eltern und Paten vom Bischof zu einem Gespräch in den Gemeinderaum der Luckauer Kirche eingeladen worden.
Bischof Ipolt erklärte den Firmlingen den Ritus des Firmsakramentes und die Bedeutung des Firmnamens. Er kennzeichnete die Aufgabe des Firmpaten als „Ratgeber bei wichtigen Lebensentscheidungen“ und ermutigte die Firmlinge z.B. an Jugendwallfahrten teilzunehmen, um die Erfahrung zu machen, dass man als jugendlicher Katholik nicht allein ist, auch wenn es in der eigenen Gemeinde manchmal so aussehen mag.
Um 15:30 Uhr wurde der Bischof von den ehrenamtlichen Helfern der Pfarrei im Gemeinderaum der Golßener Kirche zu einer Begegnung bei Kaffee und Kuchen erwartet.
Bischof Ipolt dankte den Ehrenamtlichen für ihre Einsatzbereitschaft und erzählte etwas über das Jahr des Glaubens, über seine Arbeit in der Kommission „Weltkirche“ bei der Deutschen Bischofskonferenz und andere interessante Themen.
Um 17 Uhr begann dann die Hl. Messe in der Golßener Kirche.
In seiner Predigt sagte der Bischof, jeder Gottesdienst sei ein Ort zur Vertiefung des Glaubens.
Im Gottesdienst erfahren wir zunächst die Bestärkung aus dem Wort Gottes. Das macht uns zu hörenden Menschen.
Mit den Augen des Glaubens können wir erkennen, dass Jesus, sein Kreuzesopfer und seine Auferstehung in der Eucharistie unter Zeichen verborgen lebendig wird.
Wenn wir dann den Leib des Herrn empfangen und „Amen“ sagen, heißt das:
„Ja, das glaube ich.“
Am Ende der Messe müssen wir als gestärkte, ermunterte und verwandelte Menschen das Gotteshaus verlassen, denn nun beginnt die „Eucharistie im Alltag“, wo man uns anmerken sollte, dass wir gläubige Menschen sind.
Bischof Ipolt und Pfarrer Marecik begrüßten ihren evangelischen Amtskollegen und statten ihm anschließend noch einen Besuch ab.
Hierbei wurden die guten ökumenischen Kontakte zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde gewürdigt.
3. Tag der Visitation
Sonntag, 5. Mai 2013
„Was oder wer ist der Heilige Geist?“, diese Frage stellte Bischof Ipolt zu Beginn seiner Predigt. Und er beantwortete sie auf originelle Weise.
Er nahm 2 Fußbälle in die Hand, einen prall mit Luft gefüllt und einen, aus dem die Luft entwichen war.
Mit diesem Beispiel veranschaulichte er eindrucksvoll, dass als Christ nur zu gebrauchen ist, wer sich vom Hl. Geist erfüllen lässt – und das bedeutet Firmung.
Sich auch danach ins „Spiel der Kirche“ einzubringen, also in der Gemeinde „mitzuspielen“, verhindere, dass "die Luft rausgeht".
Und wenn es doch mal passiere, weil man lange nicht mehr gebetet hat oder in der Kirche war, dann könne man bei der Eucharistiefeier immer wieder auftanken, also die "Luft aufpumpen".
Wie auf unserer HP üblich haben wir versucht, auch den Inhalt dieser Sonntagspredigt in einen Reim auf die Melodie des Liedes
"Wohl denen, die da wandeln" (GL 614) zu bringen:
Übrigens:
Im Gästebuch unserer HP, das inzwischen wegen gehäuft aufgetretener missbräuchlicher Nutzung leider gelöscht werden musste, hatte Bischof Wolfgang Ipolt dazu am
Sonntag, 12. Mai 2013, 16:43, folgenden Eintrag gemacht:
"Liebe Schwestern und Brüder in Luckau,
ich freue mich über das gelungene Lied, das Sie aus meiner Firmpredigt gemacht haben - Sie haben den Inhalt gut verstanden! Ich hoffe, dass die Firmlinge diese Strophe
bald auswendig können...!Denn so würden auch sie die Anregung singend behalten!
Einen herzlichen Sonntagsgruß verbunden mit meinem Segen für Sie alle,
Ihr Bischof + Wolfgang"
Dann wurde jeder einzelne Firmling mit seinem persönlichen Firmpaten nach vorn gerufen.
Der Bischof fragte nach dem Firmnamen, legte die Hand auf, salbte die Stirn des Firmlings mit Chrisam und sprach:
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes,
den Heiligen Geist.“
Die auf dem folgenden Foto abgebildeten 6 Jugendlichen hörten diese Worte.
Übrigens:
Unsere Kirchenzeitschrift "Tag des Herrn" berichtete schon eine Woche später in der Ausgabe Nr. 19 vom 12. Mai 2013 auf Seite 12 wie folgt über das Ereignis:
Als der feierliche Gottesdienst zu Ende war, hatten fleißige Hände im Pfarrgarten bereits für ein leckeres Mittagessen gesorgt.
Mit seinem Fahrer, Herrn Laube, verließ Bischof Ipolt im Wagen mit dem Kennzeichen GR (für Görlitz) KK (für Katholische Kirche) 694 (für 6 = Juni 94, das Datum der Errichtung des Bistums Görlitz) gegen 13 Uhr das Kirchengrundstück.
Damit ging seine Visitation in unserer Pfarrei zu Ende.
Auch Ernst Steppan aus Golßen hat am 05.05.2013 noch einige Fotos gemacht,
die er für unsere HP zur Verfügung stellte und die man sich hier ansehen kann.