Gedanken über die Kreuzwegandacht
von Dr. Ferdinand Piontek, 1950
(zitiert aus dem Buch „Hirtenworte – Hirtenbriefe, Hirtenschreiben, Predigten, Ansprachen und Aufsätze von Ferdinand Piontek“, St. Benno Verlag Leipzig, 1958)
Fastenzeit und Kreuzwegandacht gehören nach unserem katholischen Empfinden zusammen. Jede Woche in dieser Zeit, meist am Freitagabend versammeln sich die Gläubigen im Gotteshaus und beten gemeinsam die 14 Stationen des Kreuzweges, jenes Weges, den Jesus Christus vom Richthaus des Pontius Pilatus zur Schädelstätte ging. Der Priester mit den Ministranten schreitet von Station zu Station, und die Gläubigen folgen. An jeder Station wird ein Gebet gesprochen und eine Liedstrophe gesungen. Eine schlichte Andacht! Aber wer wird von ihr nicht immer wieder ergriffen? …
Allen die an der Kreuzwegandacht der Gemeinde nicht teilnehmen können, namentlich aber unseren lieben Kranken, soll die Kreuzwegandacht in unserem Diözesangesangbuch eine Hilfe sein, für sich daheim den Kreuzweg zu beten. Sie eignet sich auch sehr zu einer gemeinsamen häuslichen Andacht. …
Das gemeinsame Kreuzwegbeten von Vater, Mutter und Kindern führt besser und tiefer in das Verständnis des Leidens unseres Heilandes ein als eine bloß schulmäßige Unterweisung. …
Betet den Kreuzweg mit dankbarer Liebe! Das Leiden und Sterben Jesu Christi geschah ja für uns, hat uns erlöst aus Satans Macht, befreit von der Sünde, Verzeihung erwirkt, Zugang zum Himmel eröffnet.
„Du hast für mich geduldet,
trugst meiner Sünden Last,
ich hatte das verschuldet,
was du gelitten hast.“ …
Geht in der Fastenzeit mit Jesus den Weg des Kreuzes, dann wird euch an Ostern die Freude des Auferstandenen beschieden sein.
Bilder vom Kreuzweg in Lourdes
Im neuen Gotteslob befindet sich die Kreuzwegandacht übrigens unter Nr. 683, im alten war es die Nr. 775.
Um die Bilder der Kreuzwege unserer 3 Kirchen zu sehen, bitte auf das jeweilige Bild klicken!
3. STATION des Kreuzweges
in der
St. Maria Regina Rosarii-Kirche
Golßen
"Die Last ist schwer, der Weg steinig, der Herr zu Tode ermattet. Er schwankt und fällt. Doch er wird emporgerissen und zum Weitergehen gezwungen."
(altes GL 775, 3)
Nachfolgend die 14 Bilder des Kreuzweges mit passenden kurzen Versen, die das Dargestellte zusammenfassen.
Zur ersten, fünften und zehnten Station gibt es noch jeweils ein Video mit Betrachtungen von von Plinio Correa de Oliveira (1908 – 1995), eines katholischen Politikers aus Brasilien, zu sehen.
Durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
1. STATION: Jesus wird zum Tode verurteilt
Zum Tode verurteilt Pilatus den Herrn.
Es scheint, als sei Gottes Hilfe ganz fern.
2. STATION: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Doch Jesus nimmt mutig und ohne zu klagen
sein Kreuz auf die Schulter, für uns will er's tragen.
3. STATION: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Das Kreuz aber drückt ihn, es ist zu schwer.
Da fällt zum ersten Male der Herr.
4. STATION: Jesus begegnet seiner Mutter
Maria, seine Mutter, ist ihm nahe im Leide.
Einen tröstenden Moment lang begegnen sich beide.
5. STATION: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Und ein Mann aus Zyrene, Simon genannt,
hilft das Kreuz zu tragen mit eigener Hand.
6. STATION: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Dann reicht Veronika ganz lieb und mild
dem Herrn ihr Schweißtuch. D'rauf zurück bleibt sein Bild.
7. STATION: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Und wieder, zum zweiten Male bereits,
fällt Jesus unter dem schweren Kreuz.
8. STATION: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Da stehen Frauen mit ihren Kleinen.
"Um mich", sagt Jesus, "braucht ihr nicht weinen."
9. STATION: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Dann fällt der Herr - o welche Qual! -
unter dem Kreuz zum dritten Mal.
10. STATION: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Und endlich auf Golgota angekommen,
werden Jesus die Kleider weggenommen.
11. STATION: Jesus wird an das Kreuz genagelt
Ans Kreuz genagelt wird Jesus nun.
Er betet: "Mein Vater, vergib, was sie tun!"
12. STATION: Jesus stirbt am Kreuz
Am Kreuz umfängt Jesus die Todesnacht.
Er stirbt für uns. "Es ist vollbracht!"
13. STATION: Jesus, wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Vom Kreuz nimmt man Jesus, die Trauer ist groß.
Dann legt man ihn still in der Mutter Schoß.
14. STATION: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
Der Herr wird schließlich zu guter Letzt
ins Grab gelegt und beigesetzt.
Doch wer sein Kreuz geduldig getragen,
dem wird auch ein Ostermorgen tagen.